Dem antiken Arkadien ist vor allem ab den 1980er-Jahren in diversen altertumskundlichen Forschungsprojekten (z. B. zu Religionsausübung und Mythen, zu Stereotypen, zur politischen Situation und zu unterschiedlichen Wahrnehmungen arkadischer Identität) sowie in archäologischer Feldarbeit große Aufmerksamkeit geschenkt worden. Die archäologische Forschung fokussierte häufig auf architektonische Monumente, darunter insbesondere Heiligtümer (z. B. am Berg Lykaion) und öffentliche Bauten (z. B. in Megalopolis). In der jüngeren Forschung hat man sich punktuell aber auch den Wohnvierteln von Siedlungen (z. B. Lousoi) gewidmet. Gebietsweise erfolgten zudem weiter gesteckte räumliche Untersuchungen in Form archäologischer Begehungen (z. B. im Tal von Asea) sowie durch die Anwendung computergestützter Methoden, wodurch ein Eindruck vom antiken Wegenetz in und um Arkadien sowie Szenarien für die Raumnutzung bestimmter Landstriche (z. B. im Tal von Lousoi) entstanden.
Die Forschung beschäftigte sich auch intensiv mit dem ab hellenistischer Zeit kolportierten Niedergang vor allem des peloponnesischen „Hinterlandes“ und dessen potentiellen Ursachen, darunter soziale Ungleichheit, politische Instabilität und klimatische Veränderungen. Dadurch konnte zwar gezeigt werden, dass viele der seit der Antike verbreiteten Vorstellungen von Entvölkerung und Verarmung der Region so explizit keinesfalls zutreffen, doch stellten die bisherigen Untersuchungen stets reale wirtschaftliche wie gesellschaftliche Hintergründe und Ereignisse in den Mittelpunkt. Eine Studie der zeitgenössischen Wahrnehmung und Interpretation von Transformationsprozessen in Arkadien bzw. deren allfälliger Konstruktion und Instrumentalisierung in und von der antiken Literatur wurde noch nicht unternommen.